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Die 10 größten Kryptowährungen anhand ihres Marktanteils
Die 10 größten Kryptowährungen anhand ihres Marktanteils
Während die meisten Menschen zumindest den Begriff "Bitcoin" bereits gehört haben, und selbst Personen, die sich in der digitalen Welt überhaupt nicht auskennen, bereits ihren Banker nach Anlagen in Bitcoin gefragt haben, fristen die meisten anderen Kryptowährungen ein Schattendasein. Wir erklären hier einige Alternativen und geben zumindest einen kleinen Einblick in die 10 größten Kryptowährungen, gemessen an ihrem Marktanteil.
Platz 10 – NEM (XEM)
Das Kürzel NEM steht für "New Economy Movement". Die Kryptowährung wurde in Japan erfunden und ist dort sehr beliebt und verbreitet. Obwohl die Technologie ebenfalls auf der Blockchain basiert, können NEM nicht geschürft werden. Stattdessen sind bei der Auflage knappe 9 Milliarden XEM an wenige Teilnehmer verteilt worden. Die Macher wollten erreichen, dass Transaktionen schneller durchgeführt werden können als beim Bitcoin-Mining. So wird bei NEM jede Minute ein Block fertiggestellt. Außerdem sollte verhindert werden, dass wenige Personen mit viel Rechenpower auch die größte Chance auf neue Coins bekommen. Daher wurde der "proof-of-work" abgelöst durch den "proof-of-importance". Jeder Teilnehmer, der mindestens ein Guthaben von 10.000 XEM hat, darf grundsätzlich als "Harvester" mitmachen. Diese haben dann die Chance darauf, einen neuen Block abzuschließen und die Transaktionsgebühren innerhalb des Blocks als Belohnung einzustreichen. Grundlage ist: Wer häufigere und größere Transaktionen durchführt, wird bevorzugt. Es lohnt sich also, das Netzwerk intensiv zu nutzen, um das eigene Guthaben zu mehren. Die Zukunft für diese Technologie sieht auf den ersten Blick rosig aus, denn es existiert bereits eine Fork namens Mijin, die zurzeit von japanischen Banken getestet wird.
Platz 9 - EOS (EOS)
EOS wurde erst 2017 erfunden, die "Token" befinden sich noch bis Juni 2018 in der Ausgabephase. Diese noch recht neue Erfindung basiert zwar ebenfalls auf der Blockchain-Technologie, es handelt sich jedoch eigentlich weniger um eine Währung als vielmehr um ein Betriebssystem. Da mit EOS nicht bezahlt werden kann, werden die Einheiten als "Tokens" bezeichnet. Ziel der Macher ist es, möglichst alles zu dezentralisieren. Die Plattform soll es z. B. Software- oder APP-Entwicklern möglich machen, "smart contracts" automatisch vom Peer to Peer Netzwerk verwalten zu lassen. Durch die Blockchain-Aufzeichnung ist eine Manipulation nachträglich nicht möglich. Es könnten ebenso automatisierte Verträge geschlossen werden. Eine "wenn-dann" Regelung tritt automatisch ein. Hat also z. B. der Nutzer einer Shareware nach einer gewissen kostenlosen Nutzungszeit keine Zahlung geleistet, kann die Software automatisch durch eine "Smart contract" Schleife im Programm einige Funktionen, oder gar das ganze Programm deaktivieren, aufgezeichnet in der Blockchain. Auch der Einsatz im alltäglichen Leben wäre denkbar. Zum Beispiel könnten Grundbücher vollkommen automatisiert geführt werden. Die Software prüft die Rechte der Teilnehmer automatisch. Die aktuellen Eintragungen sind also immer und überall einsehbar (selbstverständlich verschlüsselt) und geschlossene oder aufgelöste Verträge jederzeit unbestritten nachvollziehbar. Auch im Bankbereich ist diese Technologie denkbar, z. B. muss keine Person mehr prüfen, ob der Überweisende für ein Unternehmen überhaupt zu so einem Auftrag berechtigt ist. Menschliche Fehler sind so ausgeschlossen.
Platz 8 – Litecoin (LTC)
Der Litecoin wurde hauptsächlich entwickelt, um die Transaktionen schneller durchführen zu können. Um dies zu gewährleisten, werden die notwendigen kryptischen Verschlüsselungen nicht, wie bei Bitcoin, auf der SHA-256 Technologie durchgeführt, sondern auf Scrypt. Zwar gilt das System als leichter angreifbar, aber nach heutigem Wissen als dennoch ausreichend. Ein neuer Block wird so 4-mal schneller erstellt, was demnach auch die Transaktionsgeschwindigkeit auf das 4-fache erhöht. Nicht nur ein Nebeneffekt, sondern beabsichtigt, ist, dass Scrypt besonders speicherintensiv, dafür aber weniger rechenintensiv ist. Damit soll verhindert werden, dass mit Hilfe von ASIC-Minern, wie sie inzwischen für das Bitcoin-Mining in großem Umfang genutzt werden, neue Coins geschürft werden können. Der drohenden Dezentralisierung, wie sie bei Bitcoin diskutiert wird, soll so entgegengewirkt werden. Litecoins sind weit verbreitet und können an den meisten Kryptobörsen erworben werden.
Platz 7 – NEO (NEO)
NEO ist, ähnlich wie EOS, eine Plattform für Smart Contracts und wurde in China erfunden. Zu Beginn wurden 100 Millionen NEO ausgegeben. Dies klingt zunächst wie eine unglaublich hohe Summe, jedoch ist die kleinste Einheit 1 NEO und ist nicht teilbar. Es gibt also keine Kommastellen, was eine derart große Menge notwendig macht. Es können 10.000 Transaktionen pro Sekunde abgewickelt werden, was die Nutzung für die schlauen Verträge auch in großem Rahmen ermöglicht. Die Sicherheit des Netzwerks wird gewährleistet durch einen Mechanismus der Übereinstimmung, basierend auf einer byzantinischen Fehlertoleranz. Dabei geht es im Groben um die Regel, dass eine bestimmte Anzahl an gleichen Informationen im Bezug aufs Gesamtsystem deren Echtheit belegt. Falsche Informationen können so herausgefiltert werden. Ein großer Vorteil besteht in der Flexibilität der einsetzbaren Programmiersprachen für die diversen Anwendungen. Denn sollen die smarten Programme auf die Blockchain zugreifen können (um solche Vorgänge zu verifizieren und aufzuzeichnen), muss die jeweilige genutzte Plattform diese auch verstehen können. NEO steht hier ganz weit oben in der Technologie.
Platz 6 – (Stellar) Lumen (XLM)
Die Währung heißt eigentlich Lumen und wurde von der Entwicklergruppe Stellar erfunden. Dennoch werden beide Begriffe meist als Synonym verwendet. Lumens werden häufig als direkter Konkurrent von Ripple angesehen, jedoch gibt es einige Unterschiede. Hauptaugenmerk der Lumen-Entwickler ist der soziale Aspekt. Die Währung soll Menschen ohne Zugang zum gewöhnlichen Finanzsystem (wie z. B. in ärmlichen Gegenden der Welt) ermöglichen, digitale Zahlungen vorzunehmen. Doch ein herausragendes Merkmal von Lumen ist, dass sie nicht ausschließlich als Zahlungsmittel fungiert. Stattdessen kombiniert sie die Währungsfunktion mit der Möglichkeit, Smart Contracts abzuschließen. Somit sind die Einsatzmöglichkeiten enorm. Stellar hat bereits einige namhafte Unternehmen als Partner gewonnen und arbeitet zurzeit mit zahlreichen Finanzunternehmen daran, eine währungsübergreifende Zahlungsplattform auf der Grundlage von Lumen zu implementieren. Eine Zahlung eines Kunden mit Eurokonto an einen Kunden mit Dollarkonto könnte so innerhalb kürzester Zeit ermöglicht werden. Der jeweilige Umrechnungskurs zu Lumen wird hier zugrunde gelegt und die Transaktion automatisch über das dezentrale Netzwerk abgeschlossen.
Platz 5 – Cardano – ADA (ADA)
Cardano ist der Name der zugehörigen Plattform, die eigentliche Kryptowährung wird als ADA bezeichnet. Cardano soll später sowohl Smart Contracts (und damit auch dApps – dezentrale Apps) verwalten können als auch zur Zahlungsabwicklung dienen. Und dies sowohl für Privatanwender als auch für globale Unternehmen und sogar Staaten. Um wirklich erfolgreich zu sein, setzen die Entwickler auf 2 Besonderheiten. Als erstes soll die Anonymität, die häufig bei den Konkurrenten kritisiert wird, soweit aufgehoben werden, dass auch gesetzliche und regulatorische Vorgaben eingehalten werden können, ohne jedoch die Wünsche der User nach Anonymität zu sehr zu vernachlässigen. Dies ist nach Auffassung der Macher die wichtigste Voraussetzung für die Nutzung im Massenmarkt. Die zweite Besonderheit liegt im wissenschaftlichen Anspruch. So wird regelmäßig die Meinung etablierter Kryptoforscher abgefragt, um einem möglichst hohen Anspruch an Wissenschaftlichkeit gerecht werden zu können. Um auch im Alltag eine Rolle zu spielen, sind für ADA sogar Bankomat-Karten geplant, mit denen der Nutzer einfach im Geschäft bezahlen können soll.
Platz 4 – Bitcoin Cash (BCH)
Bitcoin Cash entwickelte sich am 01.08.2017 aus einer "Hard Fork" des Bitcoin. Während zuvor bereits 3 Versuche, eine neue Reglung bzgl. der Blockgröße zu implementieren scheiterten, wurde durch eine "user generated hard fork" mit dem Bitcoin Cash doch noch eine neue Währung geschaffen. Hierfür wurde im neuen Client die Aufgabe gestellt, am festgelegten Tag einen Block zu finden, der größer als 1 MB sein sollte. Somit konnte fortan vom neuen Client die alte Blockchain nicht mehr als korrekt eingestuft werden und die Gefahr eines Rückswitchens wurde umgangen. Die Blockgröße für Bitcoin Cash liegt bei 8 MB, was die möglichen Transaktionen von 7 auf bis zu 50 pro Sekunde ansteigen lässt. Nachdem kurz nach der Aktion einige Börsen die neuen Coins boykottiert hatten, ist Bitcoin Cash inzwischen wieder auf den meisten Börsen handelbar, sicher nicht zuletzt aufgrund der enormen Beliebtheit.
Platz 3 – Ripple (XRP)
Ripple ist ein ganz besonderes Zahlungssystem. Es wurde entwickelt, um die Zahlungsabwicklung zwischen Banken und anderen Finanzinstituten zu beschleunigen. Wo heute noch Überweisungen, besonders in Fremdwährung, mehrere Tage benötigen können, soll Ripple die Transaktion in Sekunden erledigen. Es werden sogar viele unterschiedliche Währungen akzeptiert. Für den schnellen Währungswechsel sorgen sogenannte Gateways. Man kann sich das so vorstellen: Angenommen A möchte B 3.000 US Dollar überweisen, hat jedoch ausschließlich Euro. Gleichzeitig möchte Y 2.000 Euro an Z überweisen, hat jedoch nur US-Dollar. Beide können nun in ihrer eigenen Währung bezahlen, das System nutzt gleich die "bestehende" Währung und schreibt sie dem jeweiligen Begünstigten gut. So können neben den entsprechenden FIAT-Währungen auch diverse Kryptowährungen transferiert werden. Streng genommen handelt es sich jedoch nicht um einen direkten Übertrag der Devisen, sondern um eine Auflistung von Schuldscheinen. Die dazugehörigen Token werden ebenfalls Ripple genannt. Für jede Transaktion werden 10 Drops als Transaktionsgebühr berechnet. Die Gebühr wird durch die Transaktion quasi "vernichtet". Bei Drops handelt sich um die kleinste Einheit von Ripple. Da jedoch 100 Milliarden Ripple hergestellt wurden, sollte auch bei riesigen Transaktionsmengen die Gefahr relativ klein sein, dass die Token nicht ausreichen.
Platz 2 – Ethereum (ETH)
Ethereum wurde ebenfalls weniger als Zahlungsmittel, als vielmehr für die Abwicklung intelligenter Verträge erdacht. Die Währung wird als "Ether" bezeichnet und wird von den Nutzern eher als Treibstoff für Transaktionen angesehen. So soll es möglich sein, Verträge und Zahlungen (die nichts anderes als Verträge sind) über die Plattform abzuwickeln. Selbst der Stromanbieter RWE kann sich eine Zukunft vorstellen, in der smarte Stromnetze miteinander kommunizieren. So könnten Endkunden beispielsweise laufend ihren Stromanbieter wechseln, oder angeben, dass z. B. 5 % aus Windenergie, 40 % aus Wasserkraft und der Rest aus Atomenergie stammen sollen. Der Wunsch wäre im Netzwerk genauso hinterlegt und würde automatisch erfüllt werden, ohne dass jemand eingreifen müsste. Und dass alles korrekt erfüllt wurde, kontrolliert das Netzwerk automatisch. Auch in anderen Bereichen kann die Technologie eingesetzt werden. Gewollt ist, dass nicht mehr einzelne Anbieter für Leistungen verantwortlich sind, sondern das Internet in möglichst vielen Bereichen wieder dezentralisiert wird.
Platz 1 – Bitcoin (BTC)
Immer noch ungeschlagen auf Platz 1 ist der Bitcoin. Durch seine geringe Blockgröße von 1 MB benötigen Transaktionen allerdings eine lange Zeit. Um dies zu beschleunigen, müssen inzwischen hohe Gebühren gezahlt werden, was eine Anwendung besonders für kleine Beträge unrentabel macht. Ursprünglich war eine kostenlose und schnelle Transaktionsmöglichkeit ohne eine vertrauenswürdige dritte Partei geplant. Rein technisch betrachtet ist somit Bitcoin eine der weniger brauchbaren Kryptowährungen am Markt. Einige der Weiterentwicklungen sind allerdings auf den ersten (und zweiten) Blick praktikabler, besonders was den Einsatz im Alltag betrifft. Dennoch sind Bitcoin weiterhin äußerst beliebt, was sicherlich teilweise den vielen Erfolgsberichten im Internet zu verdanken ist. Viele sind sicherlich durch den Bitcoin reich geworden, jedoch haben ebenso viele durch Spekulationen Geld verloren. Allerdings war der Bitcoin mit dem Einsatz der Kryptografie einer der Vorreiter auf dem Gebiet und die zugrundeliegende Blockchain war sicherlich ein absoluter Durchbruch. Dies hat viele Banken und Entwickler inspiriert und so wird der Bitcoin, unabhängig von seiner weiteren Entwicklung, immer einen großen Namen im Bereich der Krytowährungen und -programme behalten.